Anfang Oktober machten sich die dritten Klassen mit dem Schienenersatzverkehr auf den Weg nach Wolfegg, um die Getreideernte von vor hundert Jahren zu erleben. Gegen Wind, Kälte, Regen und Matsch waren alle gut gerüstet, denn es sollte ja auch auf den Acker gehen. Und so konnte uns das kühle Wetter nicht die Laune verderben.
Zuerst durften wir in der großen, alten Scheune vespern, bevor es dann weiter auf den Acker ging. Dort wurde zunächst gepflügt, um die Erde aufzulockern. Vor und nach dem Säen musste die Egge übers Feld gezogen werden, doch da wir keinen Ochsen hatten, mussten die Kinder das selbst erledigen. Und das taten sie auch voller Elan.
Danach haben wir die Zeit des Wachsens, Reifens und Erntens übersprungen und sind direkt in die Scheune gezogen, wo wir die Ähren auf dem Boden ausbreiteten, um mit dem Dreschflegel die Körner heraus zu dreschen. Mit der Blähmühle säuberten wir sie von der Spreu und danach wurde mit viel Kraft gemahlen.
Ganz fein haben wir das Mehl nicht mahlen können, aber für die dicke Sau im Pferch war es gerade recht. Sie und die Gänse freuten sich über die zusätzliche Mahlzeit.
Und wir haben erkannt, dass die Arbeit des Bauern vor hundert Jahren noch viel mühsamer war als heute – und vor allem, dass die Kinder immer mithelfen mussten! (Scha)